Zu viele KI-Ideen können schnell zur Falle werden – vor allem, wenn Du mit Tools wie ChatGPT oder Claude arbeitest. Was als inspirierende Brainstorming-Session startet, endet oft in einer endlosen Liste von Möglichkeiten. Bestimmt ist Dir das auch schonmal so gegangen (mir auf jeden Fall mehr als einmal). Besonders Solopreneure kennen das Problem: Statt Klarheit entsteht ein Ideenstau, der Dich vom Umsetzen abhält.
In diesem Artikel zeige ich Dir 7 Strategien, wie Du die KI-Ideenflut sortierst, bewertest und in konkrete Schritte verwandelst, damit Deine besten Einfälle nicht im Notizbuch bzw. Chat versauern, sondern echte Ergebnisse bringen.
Das Szenario wird Dir bekannt vorkommen: Du setzt Dich mit einer klaren Frage an ChatGPT oder Claude und 10 Minuten später ist Dein Bildschirm voller genialer Ideen. Klingt erstmal super. Aber plötzlich weißt Du nicht mehr, wo Du anfangen sollst. Alles wirkt spannend, alles möglich. ChatGPT, Claude oder welche KI auch immer kriegt sich kaum noch ein vor Begeisterung.
Ich sehe das oft bei Solopreneuren: Die KI spuckt Möglichkeiten im Überfluss aus. Aber statt Fokus kommt Überforderung. Das eigentliche Ziel verschwindet im Nebel von „Ach, das könnte ich ja auch noch machen".
Und am Ende passiert… nichts. Wahrscheinlich, weil Du von den vielen Ideen erschlagen wirst.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Auch ich bin schon mit 20 'revolutionären' Ideen aus einer ChatGPT-Session gekommen und habe dann nichts davon umgesetzt.
Es ist völlig normal, dass Du Dich überfordert fühlst. Du bist nicht 'schlecht organisiert'. Du stehst nur vor einem neuen Problem, das es früher so nicht gab.
Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Strategien kannst Du diese Flut bändigen und in für Dich nutzen.
Woran erkennst Du, dass Du in der KI-Ideenfalle steckst?
Die Warnsignale sind eindeutig:
- Du verbringst mehr Zeit mit Planen als mit Umsetzen
- Dein Notizbuch ist voller als Deine Erfolgliste oder Erledigt-Liste
- Du sagst häufig: "Das muss ich auch noch machen"
- Du startest jeden Montag mit neuen Plänen, aber Freitag ist nichts fertig
Falls Du Dich wiedererkennst: Du bist nicht allein. Hier sind 7 bewährte Strategien, die Dir helfen, dass Du Dich nicht überfordert fühlst.
1. Kurzer Check vor der AI-Session
Bevor Du überhaupt eine Frage eintippst: Schreib Deine Rahmenbedingungen auf.
- Wie viel Zeit hast Du wirklich? (Nicht "theoretisch", sondern diese Woche konkret)
- Welches Budget steht zur Verfügung?
- Welche Tools/Fähigkeiten hast Du bereits?
Diese Grenzen sind Dein Filter. Alles, was die KI vorschlägt, muss daran vorbei.
Beispiel:
Statt "Wie baue ich meine Personal Brand auf?" frage lieber: "Wie kann ich als Solopreneur mit 2 Stunden pro Woche und null Budget meine Sichtbarkeit auf LinkedIn erhöhen?"
2. Ideen sofort bewerten
Wenn Du zehn Vorschläge hast, sehen alle gleich attraktiv aus. Deshalb: direkt bewerten. Ich nutze dafür ein simples 1-2-3-System:
- Schwierigkeit: Wie aufwändig ist die Umsetzung? (1 = sehr einfach, 2 = normal, 3 = sehr komplex)
- Impact: Wie groß ist der mögliche Effekt? (1 = kleiner Nutzen, 2 = Bringt mich ein gutes Stück weiter, 3 = game changer)
- Startbereitschaft: Kann ich sofort loslegen? (1 = brauche viel Vorarbeit, 2 = Aufwand ist überschaubar, 3 = kann heute beginnen)
Tipp:
Erstelle Dir eine einfache Bewertungstabelle z.B. in Excel oder Word oder auf Papier. Das macht Entscheidungen leichter und verhindert, dass Du Dich im Kreis drehst.
3. Großes klein machen
Künstliche Intelligenz liebt große Visionen. Aber Du brauchst kleine Schritte. Frage also gleich nach: „Was ist die kleinste Version davon, die ich diese Woche testen kann?"
Konkrete Beispiele:
- Statt "Erstelle eine komplette Content-Strategie" → "Schreibe drei LinkedIn-Posts für diese Woche"
- Statt "10 neue Marketingkanäle aufbauen" → "Eine Woche lang täglich eine Story auf Instagram posten"
- Statt "Komplett neues Angebot entwickeln" → "Führe 3 Gespräche mit potenziellen Kunden über ihre Probleme"
So machst Du aus einem riesigen Projekt einen machbaren ersten Schritt.
4. Beschränke Deine AI-Zeit
KI-Tools können stundenlang Ideen liefern. Immer weiter und immer mehr. Da können wir uns schnell verlieren. Ich arbeite da mit einer ganz simplen Sache, um mich selbst auszutricksen: Zeitlimit setzen.
Dazu verwende ich einfach die Timerfunktion von meinem Computer. Je nach Aufgabe stelle ich zum Beispiel 15 Minuten ein, um über ein Thema zu brainstormen oder ChatGPT als Sparringspartner für ein Problem zu nutzen. Nach der abgelaufenen Zeit musst Du dann aber tatsächlich aufhören 😉
5. Lass KI ihr eigenes Chaos sortieren
Ja, das geht wirklich: Du kannst die Künstliche Intelligenz bitten, ihre eigenen Vorschläge zu priorisieren, herunterzubrechen oder eine Pro-Contra-Liste zu erstellen.
Nützliche Prompts:
- "Priorisiere diese 8 Ideen nach Aufwand und möglichem Erfolg für mich als XY"
- "Erstelle eine Pro-Contra-Liste für die ersten 3 Vorschläge"
- "Welche dieser Ideen kann ich mit meinen aktuellen Ressourcen realistisch umsetzen?"
6. Die 24-Stunden-Regel: Lass Ideen "abkühlen"
AI-generierte Ideen wirken im ersten Moment immer genial. Und ChatGPT & Co können ihre Ideen ja auch hervorragend anpreisen. Das ist der Novelty-Effekt, der da bei Dir wirkt. Alles Neue fühlt sich aufregend und vielversprechend an.
Deshalb: Speichere die Ideen und schlaf eine Nacht darüber. Diesen Tipp gab mir schon immer meine Oma für alle möglichen Dinge im Leben. Am nächsten Tag siehst Du sie mit anderen Augen. Was gestern wie die unglaublichste Idee aussah, entpuppt sich oft als nette Spielerei.
So gehst Du vor:
- Sammle alle Ideen in einem Dokument
- Schaue erst am nächsten Tag wieder drauf
- Frag Dich: "Will ich das immer noch mit der gleichen Begeisterung angehen?"
Die Ideen, die diesen Test überstehen, sind meist die wirklich wertvollen. Der Rest war nur der Dopamin-Kick des Neuen.
7. Parkliste oder Ideenspeicher für später
Nicht jede gute Idee muss sofort umgesetzt werden. Erstelle Dir eine „Ideen-Parkplatz“-Liste – digital oder analog. Schreib jede spannende Eingebung dort auf, damit Dein Kopf frei wird.
Der Effekt: Du musst nichts verdrängen, hast aber auch kein schlechtes Gewissen, weil es „liegenbleibt“. Einmal im Monat kannst Du diese Liste durchsehen und prüfen, ob etwas jetzt dran ist.
Ideen sind nicht das Problem
KI ist ein unglaublicher Ideengenerator. Aber am Ende zählt nicht, wie viele tolle Konzepte und Ideen Du gesammelt hast, sondern welche Du tatsächlich umsetzt.
Da kommt der altbekannte Spruch zur Geltung: Umsatz kommt vom Umsetzen.
Willst Du lernen, wie Du KI clever in Dein Business einbaust – ohne in der Ideenflut unterzugehen? Dann lass uns sprechen.