Hier zeige ich Dir, wie ich ChatGPT verwendet habe, um mich im Markendesign-Prozess und insbesondere beim Festlegen der Markenfarben unterstützen zu lassen. Das Ergebnis siehst Du hier auf der Website. Ich zeige Dir, welchen Prompt ich verwendet habe und wie ich Schritt für Schritt vorgegangen bin.
So fange ich meine Prompts an
Zum Anfang gebe ich Chatty (so nenne ich ChatGPT) immer eine Rolle. So weiß er, was von ihm erwartet wird.
Dann habe ich die Aufgabe und meine Erwartung eingegeben sowie alle wichtigen Hintergrundinformationen. Die Farbwelt soll schließlich genau zu mir, meiner Zielgruppe und meinem Vorhaben passen – und nicht einfach nur hübsch aussehen.
Das war mein Prompt zum Anfang:
„Du bist ein sehr erfahrener Branddesigner und Markenexperte. Du kennst Dich exzellent mit Farbpsychologie aus.
Ich suche für meine Beratung „Marketing mit KI“ eine passende Farbpalette.
Hier ist eine Beschreibung von meinem Unternehmen und meiner Positionierung: [Info eingefügt].
Meine Zielgruppe sind Selbstständige und kleine Unternehmen.
Mach mir nun auf dieser Basis einen Vorschlag für passende Brandcolors.“

Dann hat ChatGPT mir diese Brand-Farbpalette vorgeschlagen:
Primärfarbe → smarter Blau-Ton
Sekundärfarbe → frisches Türkis
Akzentfarbe → warmes Sonnengelb
Neutrale Begleitfarbe → weiches Greige
Dunkler Text-/Kontrastton → Graphitgrau
Dazu stand jeweils eine kurze Erklärung, warum dieser Farbton der passende ist sowie die genauen HEX-Werte der Farbe.
Ich bat ChatGPT mir einen Mini-Styleguide mit dieser Farbpalette zu erstellen – über die Bildgenerierungs-Funktion.
Das Ergebnis:

Grundsätzlich hat mir die Richtung der Farbpalette sehr gut gefallen. Allerdings kippte mir das Türkis zu sehr ins Grün und das smarte Blau war mir nicht smart genug.
Mein nächster Prompt:
Ich fragte, ob wir das Türkis cyan-lastiger und heller machen können und das Blau dafür ein bisschen dunkler, sodass der Kontrast größer ist. Und fragte ChatGPT nach seiner Meinung.
Meinem Prompt habe ich noch zugefügt:
„Bitte gib mir Deine ehrliche Meinung. Wenn meine Einschätzung und meine Idee falsch ist, sag das unbedingt.“
Vielleicht ist Dir das auch schonmal so gegangen, dass – egal, was Du schreibst – ChatGPT sich vor Begeisterung kaum einhalten kann. Das schmeichelt natürlich und ist nett, aber ich will ja echtes Feedback, um ein richtig gutes Ergebnis zu erhalten.
Und ich bekam ausführliches Feedback!
Als Erstes hat ChatGPT meine Markenidee in einem Satz zusammengefasst (nach seinem Verständnis):
"Du bringst Klarheit, Nahbarkeit und Effizienz in das Thema KI-Marketing für Selbstständige – ohne Tech-Overload, dafür mit Struktur, Menschlichkeit und echtem Nutzen."
Dann die neuen HEX-Farbwerte samt ihrer Wirkung aufgeführt:
Smartes Blau – vertrauensvoll, ruhig, strategisch
Frisches Türkis – innovativ, offen, modern
Warmes Gelb – positiv, aktivierend, zugänglich
Weiches Greige – freundlich, luftig, nicht steril
Graphitgrau – klar, sachlich, lesefreundlich
Chatty hat auch noch sein ehrliches Feedback gegeben, wie ich ihn gebeten hatte:

Damit steht die Farbwelt für Marketing-mit-KI. Ich habe mir wieder einen Mini-Style-Guide direkt von ChatGPT generieren lassen. Die Farbwerte übernehme ich dann in WordPress als Template-Farben sowie in Canva.

Passt die klassische KI-Farbwelt nicht doch besser?
Vielleicht ist es Dir auch aufgefallen: Ganz viele Unternehmen, die „irgendwas mit KI“ machen, nutzen den Dark Mode für ihre Website und pink-lila als vorherrschende Akzentfarben. Da habe ich doch direkt mal meinen Chefdesigner Chatty gefragt, was er von dieser Farbwelt hält und ob das auch für mich passend wäre.
So schätzt ChatGPT das ein:
Warum das oft genutzt wird:
- Futuristischer Look
Schwarz + Neonfarben wie Pink, Lila oder Cyan wirken „next level“, techy, cutting edge. Das assoziiert man schnell mit Innovation, KI und Digitalisierung. - Starker Kontrast & Aufmerksamkeit
Neonfarben auf dunklem Grund knallen richtig – das funktioniert gut in der digitalen Welt, besonders bei Hero Sections, Animationen und Interfaces. - Tech-Ästhetik
Diese Farbsprache lehnt sich stark an Gaming, Sci-Fi und Developer-Designs an – das signalisiert: „Hier geht's um Hightech“.
Aber: nicht immer passend – besonders für Deine Zielgruppe
- Kühl und distanziert
Dunkel + Neon wirkt schnell unnahbar oder abstrakt. Für Selbstständige und KMU, die Orientierung und Vertrauen suchen, kann das abschreckend sein. - Overused & austauschbar
Viele KI-Tools und Plattformen sehen gleich aus – schwarz, gradients, Leuchtelemente. Es wird zunehmend schwer, sich damit abzuheben. - Passt nicht zu Deiner Markenbotschaft
Du willst Klarheit, menschliche Nähe und praktische Hilfe vermitteln – nicht das Gefühl, man spricht mit einem Cyborg. Deine Stärke ist Nahbarkeit und konkrete Umsetzung, nicht Tech-Porno.
Und gab mir dann folgende Empfehlung mit auf den Weg:

Das finde ich eine sehr korrekte und zutreffende Einschätzung. Das zeigt, dass ChatGPT hier wirklich meine Markenidentität verstanden und darauf basierend seine Farbempfehlungen gegeben hat.
Andere Möglichkeiten (spezielle Tools), um passende Markenfarben mit KI zu definieren
Bevor ich ChatGPT als Branddesigner verwendet habe, habe ich mein Glück mit Tools versucht, die darauf spezialisiert sind. Warum? Ich dachte, dass das einfacher geht und das Ergebnis besser ist.
Das Problem für mich war, dass ich mich erst in das jeweilige Tool hätte einarbeiten müssen, damit ich es wirklich sinnvoll für mich nutzen kann. Dazu hatte ich ehrlich gesagt keine Lust, auch wenn es vielleicht nur 15-20 Minuten gewesen wäre.
Oder ich musste am Anfang z.B. eine erste Farbe auswählen, mit der ich starten wollte. Aber genau das war ja mein Problem – ich wusste ja nicht, mit welcher Farbe ich starten will.
Oder ich konnte nur ein paar oberflächliche Angaben machen und mich dann durch Farbpaletten klicken. Natürlich waren da schöne Farbkombinationen dabei, aber ich wollte ja nicht einfach nur hübsche Markenfarben, sondern eine Farbpalette, die genau zu meinem Business passt.
Fazit: Wie fand ich den Design-Prozess mit ChatGPT?
Sehr gut gefallen hat mir, dass ich im Freitext briefen konnte. Also viele Informationen zu meinem Unternehmen, meiner Herangehensweise, meiner Zielgruppe etc. eingeben, sodass Chatty sich ein Bild davon machen konnte. Ich konnte nachfragen, manches nochmal spezifizieren und genauer erklären und mit ihm gemeinsam Dinge durchdenken. Das fand ich super.
Nun bin ich selbst keine Designerin, bin aber seit 25 Jahren im Marketing unterwegs und habe schon unzählige Marken-Prozesse von der strategischen Seite her begleitet. Außerdem kenne mich auch mit Farbpsychologie aus. Das heißt, ich kann einschätzen, ob mir ChatGPT kompletten Schwachsinn vorschlägt oder ob es nachvollziehbar ist und Sinn ergibt.
Gerade diesen letzten Punkt finde ich sehr wichtig im Umgang mit KI. Nicht blind vertrauen und alles für bare Münze nehmen, sondern kritisch bleiben. Das geht natürlich am besten in Bereichen, in denen wir uns selbst sehr gut auskennen. Deshalb bleibt Fachwissen auch weiterhin wichtig!
Fazit für mich: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Farbpalette!